Der Permanent-Stream der Lebensäußerungen anderer
legt einen schillernden Klangteppich um mich herum.
Schneller Cut, Gesprächsfetzen, Musik,
Geräusche der U-Bahn, Handys klingen, pfeifen, fiepen, rappen.
Das Telefongespräch des Nachbars wird zu meinem.
Im taoistischen No-Reaction nehme ich nur wahr;
nichts ist da, was mich zur Handlung antreibt.
Aus mir selbst steigen Bedürfnisse auf, die archaischen,
Hunger, Durst, Schutz, Sex.
Gedanken an Meetings und To-dos,
Emotionen, dates, Wellness.
In meinem Hirn kommen Tausende elektrische Impulse an,
die zu deuten mir nicht obliegt,
denn davor sind neuronale Bahnen geschaltet,
die nicht nachvollziehbaren Algorhythmen folgen.
Und dann das:
Zwischen den Geräuschen im Innen und Außen
verharrt für einen Moment die Zeit.
Ich höre einen Ton zwischen den Tönen,
der anders als der Live-Stream einen stummen Klang hat.
Er irritiert, relativiert das Treiben um mich herum
Ein flüchtiger Moment.
Es war still.